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28.11.2011
Stefan Zweig - Autor, Sammler und Bewunderer Goethes
Sylk Schneider
Goethe-Museum widmet Zweig seine Weihnachtsausstellung
Stefan Zweig begeistert bis heute als Erzähler mit psychologischem Gespür eine große Leserschaft aller Altersgruppen. Das Goethe-Museum/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung widmet seine Weihnachtsausstellung diesem vielfältig begabten Künstler, der am 28. November 1881 in Wien geboren wurde und sich am 23. Februar 1942 in Petrópolis/Brasilien zusammen mit seiner Frau das Leben nahm. Verzweiflung über den Sturz ins Barbarische hat diese Tat motiviert. Zweig war Verfasser von weltbekannten Erzählungen (Schachnovelle, 1942), Romanen, historischen Biographien, Feuilletonist, Essayist, Lyriker, Übersetzer und Sammler. Er war ein Bewunderer Goethes und stand seinem Verleger Anton Kippenberg (1874-1950) sehr nah, der wie er ebenfalls ein Sammler war. Die von der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen konzipierte Briefausstellung, ergänzt um Stücke aus Essener und Bonner Privatbesitz, wird aus drei Gründen im Düsseldorfer Goethe-Museum gezeigt: Für Stefan Zweig gab es den Vater Goethe, die Gestalt unangefochtener Größe innerhalb der deutschen, der europäischen Kultur, wie er in seinem letzten Werk, der Autobiographie Die Welt von Gestern (1942) schreibt. Dort würdigt er auch die Bedeutung Anton Kippenbergs als Insel-Verleger, seinen Verleger, dem er in verschiedenen weiteren Veröffentlichungen Denkmäler gesetzt hat. Schließlich die Leidenschaft des Sammelns, die ihn mmit Kippenberg verband und die bei aller Konkurrenz freundschaftlich verlief. Beide Sammler tauschten sich über Wert und Bedeutung ihrer Originale aus, berieten einander. Die Ausstellung Stefan Zweig 1881 - 1942 wird vom 27. November bis 22. Januar 2012 im Goethe-Museum, Schloss Jägerhof, Jacobistraße 2, gezeigt. 80 Exponate werden präsentiert - im Wesentlichen Briefe (faksimiliert wie im Original), zeitgenössische Fotografien, Erst- und Widmungsausgaben. Nicht zuletzt illustriert die Ausstellung auch die Bedeutung Goethes in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in der Zeit des Wechsels von der Monarchie zu einer auf schwierigstem Weg zu verwirklichenden Demokratie. Zur Ausstellung ist die Publikation Anmerkung 97 erschienen. Sie ist kostenlos an der Museumskasse erhältlich. Aus Weimar, Sylk Schneider www.goethebrasil.de
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